“Speicher dir den Beitrag für später” – ein Satz, den ich fast täglich auf Instagram lese. Bestimmt ist er dir auch schon mal begegnet. Gefühlt steht er in jeder zweiten Caption, die ich lese und auf jeder letzten Seite eines Karussell-Posts.
Vielleicht nutzt du ihn ja auch?
Mal unter uns: Speicherst du jeden Beitrag, bei dem du das liest? Also ich nicht.
Ist es also wirklich nötig, deine Community zum Speichern deiner Beiträge aufzufordern? Welche Auswirkungen haben Instagram Saves auf deine Reichweite? Sind sie wirklich der neue heilige Gral, mit dem dein Account endlich explodiert?
All das möchte ich in diesem Beitrag klären. Lass uns ganz easy peasy lemon squeezy in das Thema einsteigen.
Was sind Instagram Saves?
Der Begriff “Instagram Saves” beschreibt die Anzahl der Personen, die einen Post von dir gespeichert haben.
Unter jedem Post siehst auf der rechten Seite dieses Symbol:
Das ist das Speichern-Symbol. Tippst du darauf, wird der jeweilige Beitrag in deiner persönlichen Sammlung gespeichert. Übrigens kannst du so gut wie jedes Posting-Format speichern: Ob IG-TV, Karussell-Post, einzelner Post oder Instagram Reel.
Kleiner Tipp für mehr Struktur: Für deine gespeicherten Beiträge kannst du Ordner anlegen, sogenannte “Collections”. Sobald du einen Beitrag speicherst, ploppt die Option “In Collection speichern” automatisch auf. Du kannst dann entscheiden, ob du den Beitrag in einem vorhandenen Ordner speichern, oder einen neuen anlegen möchtest.
Und so findest du all deine gespeicherten Beiträge und Ordner wieder:
Schritt #1: Ruf dein Profil auf und klicke oben rechts auf die drei Striche:
Schritt #2: Tippe auf “Gespeichert”, um all die Beiträge anzusehen, die du gespeichert hast
Wie sehe ich, wie oft meine eigenen Beiträge gespeichert wurden?
Das kommt darauf an, was du dir ansehen möchtest: Möchtest du wissen, welche deiner Beiträge am häufigsten gespeichert werden, kannst du das wie folgt einsehen:
Über die Insights
Ruf dein Profil auf und tippe auf “Insights”. Scrolle dann runter und tippe auf “Beiträge”. Ganz oben kannst du jetzt auswählen, ob du alle Beiträge oder nur bestimmte Beiträge sehen möchtest. In der Mitte kannst du deinen Messwert wählen, in diesem Fall also “gespeicherte Inhalte”. Ganz rechts kannst du noch den Zeitraum wählen, den du betrachten möchtest.*
*Falls du mit den Insights bisher noch nicht so vertraut bist: In dieser Anleitung kannst du nachlesen, was es mit den Insights auf sich hat und wirst in null komma nix zum Insights-Profi.
Möchtest du dagegen wissen, wie oft ein einzelner Beitrag gespeichert wurde, kannst du das auch direkt sehen:
Über den Beitrag selbst
Rufe dazu den Beitrag auf, dessen Anzahl an Saves du wissen möchtest. Tippe dann auf „Insights ansehen“ und schon zeigt Instagram dir die Kennzahlen für deinen Beitrag an.
Was bringt das Speichern auf Instagram wirklich?
Auf Instagram kursiert das lustige Gerücht, Instagram Saves seien die neuen “Super-Likes”. Damit einher geht die These, dass deine Reichweite durch die Decke geht, wenn viele Personen deine Beiträge speichern.
Ist da was dran?
Nö. Betrachten wir das Ganze mal umgekehrt: Wenn ich einen großen Account habe, müsste das laut dieser These daran liegen, dass super viele Personen meine Beiträge gespeichert haben.
Schauen wir uns mal große Fotografie Accounts wie @annanassaft an. Sie hat knapp 160 Tausend Follower. Weil ihre Bilder einfach so wahnsinnig schön sind. Glaubst du, dass all diese Bilder gespeichert werden? Vermutlich nicht. Warum auch? Sie sind wunderschön anzusehen, aber nichts, dass ich mir morgen oder übermorgen noch einmal ansehen und “nachschlagen” muss.
Ganz ähnlich ist das bei Influencern, die fast täglich Bilder von sich selbst posten. Glaubst du, dass andere Personen diese Fotos wie wild speichern? Ich wage das stark zu bezweifeln.
Sind Instagram Saves jetzt doch nicht so wichtig für deine Reichweite?
So viel kann ich dir sagen: Meine Posts, die am häufigsten gespeichert wurden, sind nicht die mit der größten Reichweite. Aus meiner Erfahrung kann ich diese These also guten Gewissens widerlegen. Schau:
Wirf doch mal einen Blick in deine eigenen Insights und sieh nach, wie es bei dir ist. Berichte mir gerne davon!
Instagram Saves vs Likes: Was ist wichtiger?
Mehr Instagram Saves führen also nicht automatisch zu mehr Reichweite. Sind sie für dein Wachstum jetzt völlig irrelevant?
Natürlich nicht.
Rufen wir uns einmal in Erinnerung, was es bedeutet, wenn jemand deinen Beitrag speichert oder ein Like hinterlässt:
Like = Der Beitrag gefällt mir
Save = Der Beitrag gefällt mir so gut, dass ich ihn mir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal anschauen möchte
Im direkten Vergleich wird klar: Instagram Saves sind ein guter Indikator für Posts, die besonders hilfreich für deine Zielgruppe sind. Das wiederum signalisiert dem Algorithmus, dass dein Post und damit auch dein Account relevant sind, was dir Pluspunkte beschafft.
Am Beispiel oben haben wir aber auch gesehen, dass Instagram Saves nicht das einzige Kriterium sind, um deine Reichweite zu steigern.
Wie du den Algorithmus für dich nutzt
Der Algorithmus interessiert sich nur für eine Frage: Ist dein Account hilfreich für deine Zielgruppe? Damit er das beurteilen kann, schaut er, wie häufig andere Accounts mit deinen Posts interagieren.
Eine Interaktion kann aus einem Like bestehen, einem Kommentar, es kann aber auch sein, dass jemand deinen Post speichert oder ihn mit anderen teilt. All diese Faktoren sind Reaktionen auf deinen Beitrag und bilden letztendlich die sogenannte “Engagement Rate”.
Sie sagt aus, wie aktiv deine Follower sind. Für den Algorithmus ist sie also der Richtwert, um zu verstehen wie nützlich deine Posts für deine Zielgruppe sind.
Instagram Saves sind neben anderen Faktoren also ein Teil der Engagement-Rate. Und damit ein Teil des Puzzles für mehr Reichweite.
10 Tipps für mehr Saves: So erstellst du Posts mit Speicher-Garantie:
Instagram Saves sind also nicht unwichtig, aber eben auch nicht ausschlaggebend. Es macht durchaus Sinn, zwischendurch mal einen Beitrag so zu gestalten, dass er gespeichert wird.
Das signalisiert nicht nur dem Algorithmus, dass deine Posts ultra hilfreich sind. Sondern hilft dir auch zu verstehen, welche Themen besonders beliebt bei deiner Zielgruppe sind.
Grundsätzlich werden oft die Posts eher gespeichert, die ein bisschen ausführlicher sind. Es lohnt sich also, ab und zu ein bisschen mehr Zeit in die Post Erstellung zu investieren.
Du kennst das vielleicht von dir selbst: Du scrollst durch deinen Instagram Feed und entdeckst einen Beitrag, der hilfreich für deine Situation ist. Da du aber gerade anderweitig beschäftigt bist und nur mal kurz durchscrollen wolltest, speicherst du dir den Beitrag für später.
Setzt du dich dann mit dem Thema auseinander, für das der Post hilfreich ist, rufst du ihn wieder auf, um ihn in Ruhe anzuschauen. So ist das auch bei deinen potentiellen Kund:innen auf Instagram.
Diese Beiträge werden am häufigsten gespeichert
#1: Listen
Eine gute Möglichkeit, um mit wenig Aufwand viele Informationen zu teilen, sind Listen. Kein Wunder also, dass sie eines der beliebtesten Formate sind, wenn es um Instagram Saves geht.
Beispiel: 11 Dinge, die dir niemand über Content auf Instagram sagt, wenn du startest
#2: Aufzählungen
Ganz ähnlich wie Listen sind Aufzählungen. In diesem Beispiel habe ich sie nummeriert, das muss aber nicht immer so sein.
Beispiel: Warum du auf Instagram nicht wächst – 12 Gründe
#3: Anleitungen
Schritt-für-Schritt Anleitungen werden besonders gern gespeichert, weil sie eben eine detaillierte Hilfestellung sind. So präzise muss es aber gar nicht immer sein, generell ist jede Form von “How-To” für so einen Speicher-Post geeignet.
Beispiel: Wie du aus einem einzigen Blogbeitrag mühelos 100 Social Media Posts für deine Community zauberst
#4: Tipps
Kaum ein Format wird auf Instagram momentan so oft verwendet wie dieses. Das zeigt uns, wie gut Tipps funktionieren. Hier ein Beispiel für Website-Texte.
Beispiel: 10 Tipps für deine Website-Texte, mit denen du Leser*innen garantiert in deine Welt ziehst
#5: Checklisten
Fast genauso beliebt sind Checklisten. Nicht nur, weil sie recht schnell erstellt sind. Sondern vielmehr auch deshalb, weil sie für dein Gegenüber sehr leicht zu konsumieren sind.
Beispiel: Checkliste für den Notfall: Wenn Instagram sich mal wieder schwer & anstrengend anfühlt
#6: Transformationen
Zeige deinen potentiellen Kund:innen, was für sie möglich ist: Mit Transformationen! Von deinen bisherigen Kund:innen oder von dir selbst. Sowas ist immer sehr inspirierend und zeigt deinem Gegenüber, dass es auch für sie/ihn möglich ist.
Beispiel: Meine Mindset-Transformation nach dem Start in die Selbstständigkeit
#7: Inspiration
Apropos Inspiration. Ihr gebührt ein alleiniger Punkt in dieser Auflistung, weil sie ein enormes Speicher-Potential mit sich bringt. Sie ist nämlich total vielseitig: Womit könntest du deine Community inspirieren?
Beispiel: 111 Ideen für deine nächsten Instagram Posts
#8: Vermeidung von Fehlern
Auch wenn es kaum jemand zugibt: Niemand macht gerne Fehler. Ein entsprechend großes Interesse besteht deshalb darin, eben jene zu vermeiden. Das kannst du für dich nutzen!
Beispiel: 5 gravierende Instagram Fehler, die du jeden Tag machst, ohne es zu merken
#9: Unterhaltung
Menschen wollen auf Instagram vor allem eines: Unterhalten werden. Ich zum Beispiel habe einen Faible für lustige Memes. Unterhaltung ist allerdings genauso vielschichtig wie Inspiration. Finde raus, womit sich deine Community gern beschäftigt.
Beispiel: Barbie – “How do you deal with problems?”
#10: Identifikation
Da wir gerade kurz von Memes gesprochen haben: Vor allem die Sternzeichen-Memes finde ich super lustig und speichere sie gern. Weil ich mich damit identifizieren kann. Und mich damit immer wieder selbst daran erinnern kann.
Beispiel: Capricorn Energy
Du merkst bestimmt schon, dass die Grenzen hier verschwimmen. Die Formate sind nicht messerscharf voneinander trennbar und dennoch geben sie einen guten Überblick darüber, welche Formate bevorzugt gespeichert werden. Das kannst du bei deiner Post-Erstellung berücksichtigen.
Protipp: Schau mal, was für Posts du bisher so gespeichert hast. Und überlege, warum du sie gespeichert hast. Haben sie dich inspiriert? Dir geholfen? Dich weiter gebracht? Übertrage das auf deine eigenen Beiträge.
Soll ich zum Speichern auffordern?
Eine ebenfalls weit verbreitete Methode, um mehr Instagram Saves für sich zu ergattern ist das direkte Auffordern. Ich habe es eingans kurz erwähnt: “Speicher dir den Beitrag für später” oder, einer meiner absoluten Highlights: “Speicher dir den Beitrag, bevor er im Instagram-Nirwana verschwindet”. Alles klar.
Bei dem Thema gibt es also wie so oft unterschiedliche Meinungen. Ich gebe zu: Anfangs habe ich auch proaktiv zum Speichern aufgefordert. Heutzutage mache das nicht mehr.
Aus dem ganz einfachen Grund: Ich traue dir zu, selbst zu entscheiden, ob der Beitrag für dich hilfreich ist, oder nicht. Und ob du ihn dir später noch einmal ansehen möchtest, oder eben nicht. Ich traue dir auch zu, dass du weißt, dass du den Post jederzeit auf meinem Account noch einmal ansehen kannst, weil es kein “Instagram-Nirwana” gibt.
Ob du es machst oder nicht, hängt also von deiner persönlichen Präferenz ab.
An dieser Stelle noch ein Tipp – es ist sogar der beste, den ich dir geben kann:
Gib deiner Community einen Anreiz, deinen Post zu speichern.
Instagram Saves kaufen: Lass lieber die Finger davon
Es könnte doch so einfach sein. 5 Euro bezahlen, ~500 Saves damit kaufen und zack, geht dein Account ab wie Schmidt’s Katze.
Gekaufte Saves sind genauso unsexy wie gekaufte Follower. Mal im Ernst: Was bringt dir das? Du möchtest auf Instagram Kund:innen gewinnen. Und kein Influencer werden. Leg den Fokus daher auf die echte Bindung zwischen dir und deiner Community.
Außerdem ist Instagram nicht blöd – der Algorithmus kennt diese “schmutzigen” Tricks. Im schlimmsten Fall sperren sie deinen Account, weil du dich nicht an ihre Spielregeln hältst. Und dann?
Sind Instagram Saves jetzt also der entscheidende Faktor für mehr Reichweite?
Wir werden wohl nie erfahren, wie der Algorithmus im Detail funktioniert. Das müssen wir auch gar nicht, weil wir ja das Wichtigste schon wissen: Sein Ziel ist es, uns immer die Beiträge anzuzeigen, die für uns am relevantesten sind.
Das bedeutet, wir sehen die Posts von den Accounts zuerst, mit denen wir am meisten interagieren. Interaktionen sind, wie du ja weißt, nicht nur die Saves.
Let’s keep it super simple:
Anstatt dich akribisch auf die Zahlen zu fokussieren, erstelle Posts, die wirklich relevant für deine Zielgruppe sind. Die ihnen helfen, ihrem Ziel ein Stückchen näher zu kommen. Damit bist du immer auf der richtigen Seite, weil du mit dem Algorithmus arbeitest. Nicht gegen ihn.
Noch ein letzter Tipp: Sieh dir regelmäßig an, welche deiner Posts am häufigsten gespeichert wurden. Und dann erstelle mehr davon. Denn mit dem Save signalisieren potentielle Kund:innen dir, dass das Thema besonders relevant für sie ist.